Behandlungsschwerpunkte

Mehr Leistung in weniger Zeit und mit weniger Personal zu erbringen, wird in fast allen Tätigkeitsfeldern zunehmend erwartet. Aber auch im gesellschaftlichen Kontext kommt es immer häufiger zu Situationen, in denen die Anforderungen, die das Umfeld oder wir selbst an uns stellen, nicht mehr mit der individuellen Leistungsfähigkeit vereinbar sind. Wenn man über einen längeren Zeitraum einer daraus resultierenden Dauerstressbelastung ausgesetzt ist, kommt es häufig zur völligen Erschöpfung. Dies kann sich in ganz unterschiedlichen Symptomen äußern. Dazu gehören depressive Verstimmtheit, Kraft- und Lustlosigkeit, verminderter Antrieb, aber auch Ängste oder somatische Beschwerden können auftreten. Außerdem kommt es häufig zu Krisen und Konflikten im Umfeld oder mit sich selbst. Es kann ganz plötzlich zu einer Art Zusammenbruch kommen, oder sich langsam bzw. phasenweise im Sinne einer „Abwärtsspirale“ dorthin entwickeln.

Hier hilft es, die Umstände, die zu den Beschwerden geführt haben, genau zu betrachten, um genauso individuell gegenzusteuern. Dabei kommt fast die ganze Bandbreite der herkömmlichen und komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden in Frage. Eine Therapie oder Behandlung richtet sich dann immer auch nach der Persönlichkeit des Patienten.

Eine Depression kann in unterschiedlichen Ausprägungen und aufgrund unterschiedlicher Ursachen vorliegen. Im Vordergrund stehen immer eine gedrückte Stimmung und ein reduzierter Antrieb. Aber auch diverse andere Symptome wie Schlafstörungen, Ängste, körperliche Beschwerden, Appetitlosigkeit, sexuelle Unlust, Reizbarkeit, Lustlosigkeit, Veränderungen im Denken und Fühlen wie z.B. Konzentrationsstörungen, bis hin zu Wahrnehmungsstörungen und Todessehnsucht sind mögliche Symptome einer Depression. Oft sind die Übergänge von Frühsymptomen zur Depression fließend, sodass sie zunächst gar nicht als Depression wahrgenommen wird. Oft kommt es sogar eher noch zu Schuldgefühlen aufgrund der subjektiv erlebten Unzulänglichkeiten. Zukunftsperspektiven erscheinen eher negativ, man scheint nicht mehr man selbst zu sein, befürchtet vielleicht sogar verrückt zu werden und das Selbstbewusstsein leidet.

Anhand der Dauer und dem individuellen Erscheinungsbild kann schulmedizinisch in gewisser Weise kategorisiert werden. Unabhängig von der genauen Diagnose besteht aber vor allem ein Leidensdruck und der Patient wünscht sich Entlastung und Unterstützung. Zunächst sollte die Notwendigkeit für eine medikamentöse schulmedizinische Behandlung geprüft werden, oder ob im Einzelfall ein Klinikaufenthalt notwendig ist. Danach kommt dann fast die ganze Bandbreite der herkömmlichen oder alternativen Behandlungsmethoden in Betracht. Bei der Wahl der Wege und Mittel sollte stets auf die Individualität des Patienten und seiner jeweiligen Situation eingegangen werden.

Hierunter werden ganz unterschiedliche Beschwerdebilder zusammengefasst, die differenziert werden müssen. Es gibt isolierte Ängste bzw. Phobien wie zum Beispiel die Angst vor Hunden, die Angst vor Menschenansammlungen oder dem Fahrstuhl. Panikattacken können aber auch ohne einen bewussten Auslöser auftreten. Manchmal sind Ängste auch Teil anderer Störungen und müssen dann in diesem Kontext ursächlich behandelt werden.
Bei der Generalisierten Angststörung wiederum treten Sorgen und diffuse Ängste beständig und objektiv unbegründet im Alltag auf, was die Lebensqualität ebenfalls sehr beeinträchtigen kann. Bei akuter Symptomatik gibt es eine Vielzahl schnell wirksamer Interventionen. Diese umfassen klassische und alternative Beruhigungsmittel, Akupressur oder Atemübungen. Langfristig kann mittels der kognitiven Verhaltenstherapie in Kombination mit hypnotherapeutischen Elementen eine grundlegende Besserung erreicht werden.

Durch ein objektiv sehr schlimmes oder ein subjektiv belastendes Ereignis in der Vergangenheit können sich im Folgenden schwerwiegende Symptome entwickeln, die die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen. Für die Diagnose entscheidend sind bestimmte Kriterien, die das Ereignis selbst, die Dauer, die Zeit bis zum Auftreten erster Symptome, sowie die daraus folgenden Beschwerden betreffen. Unabhängig von der schulmedizinischen Bezeichnung aber, steht im Vordergrund, dass es ein Ereignis gab, welches mit negativen Folgen für das Befinden einhergeht. Hier bieten sich vor allem EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) und hypnotherapeutische Methoden an. Unterstützend können auch Psychopharmaka oder naturheilkundliche Präparate eingesetzt werden.

Immer häufiger klagen Menschen über Schlafstörungen, die ausgeprägter sind, als dass sie als „normale Schwankung“ zu betrachten wären, weshalb sie hier gesondert aufgeführt werden. Meist stehen sie für den Patienten im Vordergrund, weil die Beeinträchtigung und der Leidensdruck, der damit einhergeht, enorm sind. Natürlich muss man auch hier überprüfen, was die eigentlichen Ursachen sind und diese behandeln, aber oft ist es sinnvoll, zunächst oder parallel den Schlaf selbst durch sogenannte „Schlafhygiene“, Entspannungsübungen, Hypnose oder medikamentös zu verbessern.

Ob Nikotin, Alkohol, Schlaftabletten, Cannabis oder andere illegale Drogen, der Konsum, welcher letztlich zur Abhängigkeit führt, stellt oft einen Versuch des Ausgleichs oder eine Flucht vor Problemen dar. Dies verleitet schnell zu der Annahme, dass man „nur“ das Problem lösen müsse und dann erübrige sich auch der Wunsch, den jeweiligen Stoff zu konsumieren. Auch wenn es sicher nützlich ist, Probleme zu beseitigen, wenn man von einer Sucht loskommen möchte, ist es meist zunächst notwendig die körperliche und psychische Abhängigkeit zu überwinden, um den Teufelskreis zu durchbrechen. Im Falle einer schweren Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit oder bei Konsum illegaler Drogen, ist ein Klinikaufenthalt zu Beginn meist nicht zu umgehen. Daran im Anschluss oder bei Nikotinabhängigkeit und leichten Abhängigkeitssyndromen, können ambulante Methoden wie kVT (kognitive Verhaltenstherapie), Hypnotherapie oder naturheilkundliche und schulmedizinische Medikamente unterstützend sehr hilfreich sein.

Manche Menschen müssen gegen ihren Willen oder gegen ihre rationale Überzeugung Dinge tun oder Gedanken denken. Charakteristisch hierbei ist, dass die Handlung oder der Gedanke als unsinnig betrachtet wird und die Ausführung auch nicht als angenehm erlebt wird. Wenn dem Zwang nicht nachgegeben wird, entstehen Ängste oder Unruhe. Im Verlauf kann es auch zu depressiven Zuständen kommen und Einschränkungen im Alltag sind vorprogrammiert. Manchmal verschwimmen hier auch die Grenzen zu anderen Störungen, wie zum Beispiel zu Essstörungen, Angststörungen oder depressiven Störungen. Bei Zwangsstörungen können erwiesenermaßen gute Erfolge mit kVT und ggf. zusätzlich mit speziellen Antidepressiva erzielt werden. Ergänzend oder alternativ können immer auch komplementäre Ansätze zur Anwendung kommen.